Ein Selfmademann aus Niederschlesien
Wie jede gute Geschichte beginnt auch die der Dreißigs mit einer Reise. Vor über 100 Jahren macht sich Paul Dreißig auf den Weg aus dem damaligen Niederschlesien, findet unterwegs in Alma die große Liebe und gründet 1911 eine kleine Backstube im aufstrebenden Guben. 1932, inmitten der Weltwirtschaftskrise, kauft Paul, der sonst nie spielt, ein einziges Lotterielos – und gewinnt 6000 Goldmark, ein Preisgeld, das er sogleich in das Unternehmen investiert. So wird Dreißigs Backstube zur größten und modernsten Bäckerei der Niederlausitz.
Feinstes Zuckerwerk und ein bitterer Verlust
1951 übernimmt Sohn Werner, der große Konditor der Familie, das Kommando in der Backstube. Unter seinen Händen entfaltet sich der Ruf der Bäckerei Dreißig für erstklassige Feinbackwaren. Werners Kuchen und Torten werden zum Renner in Guben. Doch zwei Jahrzehnte später trifft die Familie ein schwerer Schlag: Mit nur 51 Jahren stirbt Werner Dreißig – und hinterlässt eine Bäckerei ohne Meister. Für die nächsten vier Jahre führt seine Frau Charlotte das Familienunternehmen.
Zeitenwenden
1975 beginnt die Ära der Bäckerei Peter und Cornelia Dreißig KG – und damit eine ungeahnte Blütezeit für das Unternehmen. Denn trotz der Wachstumserschwernisse in der DDR versteht es das Ehepaar Dreißig, die Bäckerei immer wieder auszubauen und zu modernisieren.
Die Wendezeit bringt neue Herausforderungen – aber auch Chancen, die die Dreißigs zu nutzen wissen. 1990 eröffnen sie die erste Ladenbäckerei in der Region. Über hundert weitere werden folgen. Auch die Backstube entwickelt sich immens: Um allen neuen Mitarbeitern und der modernen Ausstattung Raum zu geben, zieht sie in den 90ern gleich zweimal um. Und die Dreißigs setzen sich ein: Im neuen Millennium gestaltet Peter Dreißig die Entwicklung der hiesigen Wirtschaft mit – als Präsident der Cottbuser Handwerkskammer wie auch als Vizepräsident der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg.
Die Familie unterstützt die Tafeln und den Jugendfußball und mit der Dreißig Stiftung – Zukunft für Kinder fördert sie zahlreiche Projekte. Als Planer und Macher blicken die Dreißigs tatendurstig in die Zukunft. Doch im Dezember 2022 stirbt Peter Dreißig – ein unermesslicher Verlust. Aber das Familienunternehmen überlebt. Es floriert unter der ebenso traditionsbewussten wie zukunftsorientierten Führung von Cornelia Dreißig.
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Paul Dreißig eröffnet sein erstes Bäckergeschäft im Haus des Herrn Dammasch in Guben.
Neueröffnung der Bäckerei Dreißig auf Pauls Dreißigs Grundstück in der Kaltenborner Straße 69
Die Bäckerei wird dank eines Umbaus zu einer der modernsten und größten in der Niederlausitz – u.a. mit neuem Dampfbackofen und einer Knetmaschine mit Riemenantrieb.
In der Bäckerei Dreißig gibt es puddinggefüllte Liebesknochen und eckige, mit Schokolade überzogene Tortenstückchen für 25 Pfennig je Stück.
Werner Dreißig übernimmt die Bäckerei nach dem Tod seines Vaters Paul.
Werner und seine Frau Charlotte bauen einen neuen Gasbackofen ein. Ihr Sohn Peter schließt seine Lehre zum Konditoren erfolgreich ab und geht bei seinem Vater in die Bäckerlehre.
Charlotte Dreißig übernimmt nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes vorübergehend die Bäckerei.
Peter Dreißig erhält seinen Meisterbrief in Helmsdorf bei Dresden.
Peter Dreißig übernimmt im April die Bäckerei.
Erster Umbau der Bäckerei durch Peter Dreißig, er erhält 56.000 DDR-Mark Kredit und verkauft seine Münzsammlung sowie den Wartburg. Es erfolgt weiterhin der Einbau eines modernen Zyklothermbackofens in die Backstube.
Zweiter Umbau: Der Laden der Bäckerei wird in der Fläche verdoppelt und bekommt eine komplett neue Einrichtung sowie neue Schaufenster.
Dritter Umbau: Nebengelass, Ställe, Taubenschlag, Aschekute und andere Hofgebäude werden abgerissen und durch moderne Garagen mit Klinkersteinen ersetzt.
Die Bäckerei Dreißig hat 11 Beschäftigte.
Die Bäckerei Dreißig hat 42 Beschäftigte.
Die Dreißigs gründen mit “Peters Backstübchen” die erste Ladenbäckerei der Region. Viele weitere Filialen werden folgen.
Die Bäckerei Dreißig erhält Existenzgründerpeis des Landes Brandenburg.
Einweihung der modernen Großbackstube in Guben-Deulowitz.
Peter Dreißig wird der Präsident der Handwerkskammer Cottbus.
Verleihung des Marktkiekers – dieser “Branchenoskar” gilt als höchste Auszeichnung für eine Bäckerei im deutschsprachigen Raum.
Peter Dreißig erhält das Bundesverdienstkreuz.
Verleihung des großen Mittelstandspreises an die Bäckerei Dreißig: Dreißig beliefert erstmals 100 Filialen.
Peter Dreißig wird Vizepräsident der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg.
100-jähriges Jubiläum der Bäckerei Dreißig, aus diesem Anlass:
Geburt der Dreißig Stiftung – Zukunft für Kinder.
Peter Dreißig erhält den Verdienstorden des Landes Brandenburg.
Bei der Stollenprüfung durch das Institut für die Qualitätssicherung der Backwaren (IQBack) erhalten die Butter-, Mohn-, Mandel- und Quarkstollen das Prädikat “Sehr gut”.
Eine Studie des Magazins TEST Bild verleiht Dreißig die Auszeichnung “Die Besten der Stadt” in der Kategorie Bäckerei.
Cornelia Dreißig übernimmt die Bäckerei. Das deutsche Brotinstitut zeichnet unser Hausbrot, die Preußenknolle und das Buchweizenbrot mit Bestnoten aus – und auch unsere Stollen erhalten erneut das Prädikat “Sehr gut” von der Lausitzer und Spreewälder Bäcker- und Konditoren-Innung.
Drei Dreißig-Brote, das Dinkelkasten-, das Roggen- und das neue Kartoffelbrot werden vom deutschen Brotinstitut auf Kruste und Krume getestet und für “Sehr gut” befunden.
Die Dreißiger überraschen ihre Kunden mit einem brandneuen Webauftritt und die Backstube erhält einen hochmodernen neuen Ofen.
Heute erstreckt sich Dreißigs Backstube über mehrere tausend Quadratmeter und der Mitarbeiterstab ist auf rund 750 Dreißiger angewachsen. Eines ist aber genauso geblieben wie zu den Zeiten, als Paul die Reise begann: die Liebe zum Backen und zu erstklassigen Backwaren.